#Unibrennt … eine kleine Historie der jüngsten Ereignisse

Wie im unten aufgeführten Post zu lesen ist, herrscht mittlerweile an den österreichischen Universitäten Ausnahmezustand. Studenten der Uni Wien und der Akademie der Bildenden Künste riefen durch Flyer zu einer Demonstration auf, um gegen die vorherrschenden Studienbedingungen zu protestieren. Ein großer Kritikpunkt seien die massiven Einschränkungen der Studierenden und deren Professoren durch zu eng strukturrierte Stundenpläne, welche die Autonomie des gesamten universitären Betriebs massiv lähmen würden.

Nach dem Protestmarsch besetzten Studenten kurzerhand den Audimax der Uni Wien. Per Handabstimmung wurde die Besetzung demokratisch beschlossen. Die Belagerung begann sehr chaotisch. Allerdings etablierte sich in kürzester Zeit eine gut funktionierende Selbstorganisation. Arbeitsgruppen wurden gebildet, eine sechsköpfiges Organisationsteam gewählt, ein Erste-Hilfe-Zentrum aufgebaut.

In den kommenden Tagen wurde weiter an einer verbesserten Organisation gearbeitet. Livefeeds an die Akademie der Bildenden Künste und die Uni Graz geschalten. Solidaritätsbekunden treffen aus dem Inland und Ausland ein. Der Protest, mittlerweile als Bewegung deklariert, stößt auf internationales Interesse, da im Kern gesellschaftskritische Brisantz zu Tage gefördert wurde. „Le Monde“ und RTL meldeten Interesse an. Sach- und Geldspenden gehen bei den Organisatoren ein. Forderungen, die in den Arbeitsgruppen erarbeitet wurden, werden das erste mal online gestellt. Am gleichen Abend meldet sich, zu großer Verwunderung der Initiatoren, der Bundeskanzeler und gab zu verstehen, dass der die Intention der Studenten „verstehe und respektiere“.

Inzwischen hat sich die Protestbewegung auf ganz Österreich ausgeweitet. Webtechnologien wie Twitter, Facebook, Livestreams sowie die Homepages der Protestbewegung selbst ermöglichten eine rasante Informationsverbreitung. Diskussionen begannen, ob man sich mit Gewerkschaften solidarisieren solle.

Die weiteren Tage bis zum heutigen Tage zeugten von weiterer und verbesserter Organisation, Passanten wurden per Flyer und Mundpropaganda zu einen „Tag der offenen Uni“ eingeladen, Vorträge wurden gehalten und weitere Ergebnisse der vielen Arbeitsgruppen diskutiert.

Wie lange dieser Protest anhält ist noch nicht abzusehen. Bislang verweigert Minister Hahn jegliche Verhandlungen bzw. ist nur zu Gesprächen mit der österreichischen Hochschülerschaft bereit, was ein frühzeitiges Ende der Besetzung in weite Ferne rücken lässt.

Da hier in Graz einer der größten Hörsäle logischerweise besetzt ist, wurde die Vorlesung der Allgemeinen Psychologie zwangsläufig im Freien abgehalten. Ich bitte die Qualität zu entschuldigen, meine Handykamera ist nicht die beste.
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